Angera - Reiseführer Lago Maggiore & Lago d'Orta

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Angera liegt an einer kleinen Bucht gegenüber von Arona an der schmalsten, nur zwei Kilometer breiten Stelle des Lago Maggiore und wird von einem Hügel mit der alten Bergfestung "Rocca di Angera" überragt. Schon in römischer Zeit hatte der befestigte Hafen Vicus Sebuinus städtischen Charakter, worauf Reste eines Mithrasheiligtums und ein römischer Friedhof hinweisen. Diese Funde sind heute im Archäologischen Museum im Palazzo Pretoria ausgestellt. Auch während der Langobardenzeit und unter fränkischer Herrschaft war Angera Sitz eines Herzogtums bzw. einer Grafschaft. Unter den Sachsenkaisern kam Angera an die Mailänder Erzbischöfe.

Am Lungolago, der mit einer Doppelreihe großer Roßkastanien gesäumten schönen Uferpromenade, liegt die frühbarocke Kirche Madonna di Riva mit Gemälden von Camillo Procaccini (1551-1629) und Morazzone im Innenraum. Die heute bestehende Kirche ist nur der Chor eines nicht gebauten aber geradezu gigantisch geplanten Bauvorhabens. An der zentralen Piazza Parocchiale steht die barockisierte Pfarrkirche San Alessandro aus dem 13. Jahrhundert. Neben dem Taufbecken stehen zwei spätantike Plastiken.

Angera
Die größte Attraktion von Angera ist zweifellos die in verschiedenen Bauphasen um einen Innenhof gewachsene Burganlage Rocca d'Angera, die heute noch der fürstlichen Familie Borromeo gehört. Die über älteren Vorgängern errichtete hochmittelalterliche Höhenburg der Mailänder Erzbischöfe war lange Jahre Streitobjekt zwischen diesen und der Familie Torriani, wobei sie zunehmend zerfiel. Nachdem sie 1277 von den Visconti erworben worden war, wurde sie 1317-1322 neu gebaut und um 1350 noch einmal um einen weiteren Flügel erweitert. 1449 erwarben die Borromei als Lehensleute der Sforza die Burg.

Im Borromeo-Flügel, der vom Südwest- und vom Südostturm flankiert wird, öffnet sich eine Loggia zum Innenhof, dem Cortile Nobile. Hier sind einige römische Votivaltäre aufgestellt. Im Piano Nobile bieten der Wappensaal und weitere Säle, die als Gemäldegalerie genutzt werden, mit ihren zum See gerichteten Fenstern schöne Aussichten. Beachtenswert sind vor allem die Fresken des Michelino da Besozzo (ca 1388-1442) und anderer Künstler seiner Zeit, die sich ursprünglich im Mailänder Stadtpalast der Borromei befanden, sowie ein Barock-Kamin aus Angera-Stein.

Angera
Im nach Westen ausgerichteten Visconti-Flügel ist im Erdgeschoß das "Museo della Bambola" untergebracht, eines der bedeutendsten Puppenmuseen Europas mit Puppen aus dem 18.-20. Jahrhundert. Darüber befindet sich der sog. Gerichtssaal (Sala della Giustizia), ein noch mit seinen originalen Fresken geschmückter Saal. Die Fresken stellen die Heldensaga des Ottone Visconti dar, man sieht ihn in Bischofskleidung hoch zu Roß die Unterwerfung Napos, des besiegten Oberhaupts der feindlichen Torriani-Familie annehmen. In einem anderen Bild werden Torriani und seine Familienangehörigen in Gefangenschaft geführt. Im Hintergrund sieht man die Burg von Como, wo Napo Torriani durch Hunger und Folter zu Tode kam. In der Lünette daneben sieht man die Sonne auf einer roten Quadriga, dahinter lenkt der kleinere Mond einen Streitwagen mit Zweigespann. Die Gesamtdarstellung wie die einzelnen Kompositionen gelten als herausragende Meisterwerke lombardischer Kunst des 14. Jahrhunderts.

Angera
Im 30 m hohen Castellana-Turm zwischen Visconti- und Skaliger-Flügel ist in einem der höheren Stockwerke ein Renaissance-Kamin aus Moltrasio-Stein mit hölzernen Wappen der Borromeo, Vitaliani und Avese zu sehen. Vom Castellana-Turm bietet sich eine weite Aussicht u.a. auf den Sacro Monte bei Varese aber auch über die gesamte Burganlage mit ihrem zinnengekrönten Mauerring. Im Innern des Skaliger-Flügels ist kaum etwas erhalten, der Ostflügel war schon immer der Wirtschaftsfügel der Burganlage, wo man eine riesige Weinpresse bestaunen kann.

Von Angera sollte man zu einem kleinen Abstecher nach Ranco (1.000 Einwohner) direkt auf der kleinen Uferstraße bleiben. In Ranco ist in der Villa Fantasia ein besuchenswertes Museum zur Geschichte des Transportwesens eingerichtet, das von der Postkutsche über Züge, Schwebebahnen und Motorräder bis hin zu Wagen der Mailänder U-Bahn die Geschichte des Transports anschaulich vorführt.

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